29. November 1973 2 x RIAS in der Deutschlandhalle – Deutsch Rock

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29. November 1973 2 x RIAS in der Deutschlandhalle – Deutsch Rock
Quelle: Privatarchiv Manfred Weiss
Quelle: Privatarchiv Manfred Weiss
Ort Deutschlandhalle
Eintrittspreis 8.- DM
Veranstalter RIAS
Bands/Künstler
Randy Pie
Karthago
Kraan
Guru Guru
Tangerine Dream

Erinnerungen[Bearbeiten]

Mit zarten Gitarrenklängen eröffneten Randy Pie (Hamburg) den Konzertabend und setzten ihn mit melodischen, keyboardbetonten (electric piano, Mellotron) Stücken mit längeren Jazzpassagen fort, nach meiner Empfindung allerdings etwas langatmig und einfallsarm.

Es folgten der Berliner Lokalmatador Karthago, eckiger und mit mehr percussion - vor allem aber abwechslungs- und temporeicher. Nach String rambler spielten sie das über 20-minütige Thema in C (mein Lieblingsstück), das am Ende in den Stormy Monday blues überging (übrigens fand ich Joey Albrechts Gitarrenspiel immer wesentlich besser als seine Stimme). Mit Don’t send me your money, send me your heart, sowie den schnellen Stücken Roadrunner und Pacemaker beendete die Band ihren Auftritt.

Als dritte Band des Abends konnte ich nun zum ersten Mal KRAAN erleben, die mit dem stark saxophonbetonten (‚Alto’ Pappert), sehr rhythmischen Stück Kraan arabia begannen. Jeder einzelne Musiker an seinem Instrument ein spielfreudiger Virtuose. Besonders hatte es mir Hellmut Hattler (Bass + Stimme + Brille) angetan, beim Holiday am Marterhorn (22 Minuten; damals ganz ‚frisch’), mit seinem schnell gespielten und 9 Minuten langen Basssolo (!), dabei noch das Publikum zum Mitklatschen aufstachelnd (‚Ihr seid ein bisschen zu langsam…’). Dafür konnte dieses eine viertelstündige Zugabe (Gut und richtig) herausholen und damit ein insgesamt einstündiges KRAAN-Konzert (eigentlich waren für jede Gruppe nur 45 Minuten vorgesehen).

Dann wurde es wirklich lustig mit dem Auftritt von Guru Guru. Nach quiekender Ansage und einem Beginn mit stampfendem Rhythmus spielten sie Immer lustig, danach das halbstündige Ooga-booga, mit viel Percussion und manchmal mit Banjobegleitung. Natürlich durfte auch der Elektro-Lurch nicht fehlen - Mani in schickem Kostüm und mit schlauen Sprüchen.

Dann rundete Tangerine Dream den Konzertabend elektronisch ab, mit ruhigen Sequenzer-Tonfolgen, zartem Gitarrenspiel und weiterem Instrumentarium erzeugten sie ihre typischen sphärischen Klangteppiche. Ein sehr besinnlicher Abschluss.“

Manfred Weiss (im Februar 2015)


Weblinks[Bearbeiten]