8. Dezember 2018 John Cale und Orchester

Aus Rockinberlin
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Live 2018
Privatarchiv Arno P.
Privatarchiv Arno P.
Ort Verti Music Hall
Uhrzeit 20 Uhr
Eintrittspreis 66 € (Parkett)
Veranstalter Peter Rieger /
Semmel Concerts GmbH
Bands/Künstler
John Cale and Orchestra
Setlist
John Cale and Orchestra
Plakat © unknown

Erinnerungen[Bearbeiten]

Dass das Konzert nicht ganz pünktlich begann, wird eher den draußen noch auf Einlass wartenden Besucher*innen als den Starallüren der Künstler*innen geschuldet gewesen sein. Dennoch ging es ziemlich pünktlich los: Die begleitenden Streicher*innen und Bläser stimmten sich auf ihren Kammerton a ein und kurz nach 20 Uhr kam der Star des Abends mit seiner Band auf die Bühne. Das Konzert startete mit einem Geschrammel auf den klassischen Instrumentensaiten, das einem sofort den Sound der Velvet Underground in Erinnerung rief – wenn man denn nicht als Kulturbanause meinte, die Orchestermitglieder würden nochmal ihre Instrumente stimmen ;-)

Insofern war der Erwartungsdruck, Reminiszenzen an VU-Zeiten auch zu hören, sofort eingelöst und doch gebrochen, denn es dauerte mehrere Titel, bis der Autor, der denn doch über VU-, John Cale- und Lou Reed- Platten in mittlerer 2 stelliger Summe verfügt, ein erstes Stück wieder erkannte (wofür andererseits ja JC auch bekannt ist; dass er seine Stücke durchaus auch verfremdet, verändert, …). Und der erste richtig erkennbare KLASSIKER war dann mehr oder weniger typisch WAITING FOR MY MAN, als letzter Titel vor der Zugabe… Cale trat auf in klassischer Rock-Besetzung mit Lead-Gitarre, Bass und Schlagzeug, aber ergänzt mit schon erwähntem kleinen Orchester, einer Handvoll Streicher*innen (unter denen ich überraschend einen alten Schulfreund wieder erkannte) und 3 oder 4 Blechbläsern.

Bei gutem Sound (Lead- und Bassgitarre hätten aber durchaus stärker zu hören sein dürfen, denn die Action, die der Basser vollführte, war von meinem Platz aus akustisch kaum nachzuvollziehen und die Solos des Gitarristen hätte ich gerne auch lauter vernommen, da sie überwiegend gegen den Strich gebürstet und eben nicht Melodiegitarrenhaft rüberkamen) entspann sich ein knapp 2-stündiges Konzert in einem Wechsel von Stücken, die durchaus als SONGS durchgingen, die aber immer wieder von tatsächlichen WERKEN abgelöst wurden, denen keine direkte Strophe-Refrain-Struktur zuzuordnen war, die sich langsam, mitunter infernalisch aufbauten – getragen von einer klaren Stimme Cales, die man sich fürs gleiche Alter dann auch wünscht. Er selbst saß überwiegend am E-Piano; nur für wenige Stücke wechselte er zur Gitarre und dem Gesangs-Mikrofonständer.

Die Verti Music Hall war diesmal auch im Parkett bestuhlt und unter dem anwesenden Publikumsaltersdurchschnitt fühlte ich mich als Mittfünfziger nicht falsch. Die Sitzatmosphäre trug zwar auch dazu bei, dass sich 2-3 Mal nach den Beifallsbekundungen ein paar Sekunden tatsächlicher Stille aufbauten, dennoch dürfte sich Cale willkommen gefühlt haben. Nach gut 1,5 Stunden gab‘s dann noch eine kleine Zugabe (ohne Streicher*innen und Bläser) und um 22 Uhr waren wir entlassen in die Entscheidung, ob und was aus dem angebrochenen Abend noch zu machen wäre. --Arno P 13:40, 9. Dez. 2018 (CET)

Berichte[Bearbeiten]

  • Bericht von Ulrike Borowczyk in der Berliner Morgenpost
  • Bericht von Andreas Hartmann im tagesspiegel
  • Bericht von Jens Uthoff in der taz

Fotos[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]