8. März 2019 Melissa Etheridge

Aus Rockinberlin
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Yes I Am – 25th Anniversary Tour
Ticket
Ticket
Ort Tempodrom
Uhrzeit 20 Uhr
Eintrittspreis 47,25 € im Oberrang
Veranstalter Trinity Music
Bands/Künstler
Melissa Etheridge
Vorprogamm Lucy Spraggan
Setlist
Melissa Etheridge bei Setlist.fm[1]
Ankündigung

Erinnerung[Bearbeiten]

Als (auf den Tickets nicht angekündigtes) Vorprogramm kam Lucy Spraggan auf die Bühne. Eine Frau mit Gitarre und großem Redeschwall; begleitet von einem Mann am E-Piano, der gelegentlich die 2. Stimme sang. Die beiden begannen recht genau 20 Uhr und spielten 5-6 Stücke bzw. 20-25 Minuten. Nichts Weltbewegendes; meinen Begleiter erinnerte ihre Stimme und ihr Vortragsstil an eine Mischung von Anna-Lena Baerbock und Avril Lavigne. Dann gabs eine insgesamt zu lange Pause, die nur kurz für Umbauten benötigt wurde…,

... bis um 21 Uhr Melissa begann. Sie kam mit 3-köpfiger, männlich besetzter Begleitband: Bass, Schlagzeug, Hammond-Orgel. Der Keyboarder durfte sich im Laufe des Abends bei 4 Stücken auf Abwege begeben: 2 x E-Gitarre, 2 x Pedal-Steel-Gitarre. Melissa war sowohl mit akustischen (auch 12-saitiger) als auch elektrischen Gitarren präsent; mit souveränem Spiel im Wechsel zwischen Rhythmusgitarre, Fingerpicking und Rocksolo. Vor die Songs setzte sie mehrfach relativ lange Erzähltexte; oft mit Musik untermalt – was durchaus an Bruce Springsteen erinnerte. Sie sprach u.a. von ihrem ersten Berlinauftritt 1988,[2] vom Mauerfall (nach einem Auftritt am 8.11.1989 in Hannover kam sie nach Berlin und konnte spontan beim Konzert für Berlin am 12.11.89 mitmachen), dem Krebstod des Vaters und ihrem eigenen erfolgreichen Kampf gegen den Krebs (inzwischen15 Jahre krebsfrei) und ihr Coming out.

Die ersten zwei Drittel des Konzertes boten eine gute Mischung von balladesk bis rockig; oft innerhalb der Stücke wechselnd, sehr dynamisch. Sehr eindringlich geriet für mich „Used to love to dance“, bei dem sie u.a. mit ihrer Gitarre eine Tanzpartnernummer simulierte und dann daraus ein furioses Solo ableitete.[3] Im hinteren Drittel des Sets wurde es für meine Verhältnisse zu monoton rockig und die letzten beiden Titel als Bekanntere gerieten etwas zu lang mit ausgedehntem Geschrammel auf der Rhythmusgitarre und beifallheischendem Auf- und ab-Wandern längs der Bühne, wie schon vorher auch etwas viel Mit-Mach-Animation (OHO AHA, OHO AHA) präsent war. Überraschend bei den letzten Titeln war ein kurzer Ausflug an die Mundharmonika und eine Hilfestellung beim Drummer, mit dem sie ein Schlagzeug-Duett performte.[4] Letztlich spielte sie gut 2 Stunden im Block und dann eine über 15 Minuten lange Fassung von „Like the Way I Do“ als einzige Zugabe. Es gab einen guten Sound, der aber bei bestimmten Gesangspassagen auch mal schrill wurde. Das Tempodrom war im Übrigen nicht ausverkauft.

Weblinks[Bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Ich erlaube mir eine vorbehaltliche Anmerkung: Der mich am meisten überzeugende Song „Used to love to dance“ ist in der Setliste hier nicht enthalten. Meiner Erinnerung nach war er an 3. oder 4. Stelle im Konzert. Für einen vergleichsweisen Eindruck siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=PwhuNC2oNzI.
  2. Der 1. Auftritt von Melissa Etheridge in Berlin fand im gleichen Jahr im Loft statt. Mangels bekannter Details konnte hierzu bisher kein eigener Eintrag erstellt werden. Im Herbst 1988 war sie erneut in Berlin und spielte im Vorprogramm von Huey Lewis & The News in der Deutschlandhalle. Bei der diesbezüglichen Berichterstattung wird der vorherige Auftritt erwähnt.
  3. Siehe aber Anmerkung 1.
  4. Siehe letzten Link unter WEBLINKS.