Dieter Behlinda
Dieter Behlinda(* 24. September 1937 in Berlin, † 13. Dezember 2011) begann seine Karriere im Musikgeschäft in den fünziger Jahren als Manager. Zu seinen Klienten gehörten dann auch die Boots. 1963 wurde er Inhaber des Liverpool Hoop in Berlin-Schöneberg, mit dem er vielen Berliner Bands ein Sprungbrett bot. Später wurde er Manager und Produzent zahlreicher Schlager-Interpreten.
Pressebericht[Bearbeiten]
Im November 1966 erscheint ein Artikel in der Zeitschrift OK.
Konzerte in Berlin[Bearbeiten]
Er heißt Dieter Behlinda, ist Manager mehrerer Beatgruppen (z. B. Boots), Gastspieldirektor, Veranstalter (letztes Berliner Who-Konzert), Plattenproduzent und - nicht zu vergessen - Beatfan. Dieter Behlinda hat was zu nicht zustande gekommenen Berlin-Konzerten zu sagen:
Berlin ist eine Hölle! Man fragt sich: Warum kamen die Beatles nicht nach Berlin? Warum kamen die Beach Boys nicht? Warum entstand bei den Rolling Stones über 200.000 DM Schaden? Warum gab es bei den Walker Brothers Krawalle? Bei den Kinks auch? In Westdeutschland werden Beatkonzerte fast ohne jeden Arger und Krawall durchgeführt. Zwar greift die Polizei hart durch, aber das Publikum dort ist dankbarer als die Berliner.
Ich bin Berliner - und es fällt mir schwer, zu sagen, daß eines Tages vielleicht gar keine Veranstaltungen dieser Art in Berlin stattfinden werden, wenn die Fans sich nicht ändern. Vielleicht liegt es auch an sogenannten Veranstaltern, die ihr Geschäft nicht richtig verstehen. Und Verständnis für die Jugend gehört mindestens dazu. Man kann z B. nicht direkt nach der Veranstaltung das Licht ausmachen. So geschehen bei den Rolling Stones und zigtausend Jugendliche sich selbst überlassen. Berliner Fans sind unberechenbar. Karl Buchrann, der wirklich einer der wenigen richtigen Veranstalter Deutschlands ist, sagt: In Berlin nicht mehr, das kostet mich zuviel Nerven. Die Erfahrungen früherer Veranstaltungen genügen mir! Die Beach Boys wollte er noch mal nach Berlin bringen. Aber Sportpalastdirektor Krafft stellte seine Halle nicht zur Verfügung. Mir ist es, zusammen mit dem Starlight(einem Berliner Tanzclub) gelungen, eine Woche nach diesem gekippten Termin, die Who in den Sportpalast zu bringen. Die Berliner Situation ist schwierig. Die Fans sind verdorben. Viele Veranstalter taugen nichts. Die Hallenvermieter sind skeptisch. Es muß endlich mehr Nachsicht von allen Seiten geben. Ein bißchen Füßetreten und Brüllen schadet überhaupt nichts. Aber Mobiliar zerschlagen ist genauso falsch wie der Aufmarsch finster blickender Polizeikolonnen. In München kommt die Polizei in weißen Oberhemden.
Wenn es in Berlin nicht bald anders wird, sieht die 2-Millionen-Stadt kaum noch eine von den großen Bands. Die Who-Show hat gezeigt, daß bei guter Organisation und Nachsicht, auch das Berliner Publikum sehr gut sein kann. Das heißt für mich: Weitermachen.
Literatur[Bearbeiten]
- Peter Rentzsch: Das Buch der Wahrheit. Einmal zu den Sternen und zurueck. Die Dieter Behlinda Story. Verlag ADS Management, 2007.ISBN 978-3939691839.