3. Februar 2020 Editors
Black Gold-Tour | |
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Fan Ticket | |
Ort | Velodrom (UFO-Variante) |
Uhrzeit | 20.00 Uhr |
Eintrittspreis | 45,25 € Innenraum Stehplatz |
Veranstalter | Konzertbüro Schoneberg |
Bands/Künstler | |
Editors | |
Vorband: | Whispering Sons |
Setlist | |
Editors |
Berichte[Bearbeiten]
- Ankündigung auf festivalticker.de
- Bericht und Fotogalerie von Adina Scharfenberg auf stagr.de
- Bericht von Magdalena Bienert auf rbb24 vom 4. Februar 2020
Eine schweißtreibende Herzensangelegenheit
Nach zwei Jahren gaben sich die Editors mal wieder in Berlin die Ehre. Mit ihrem neuen Best-of-Album "Black Gold" traten die Briten im Ufo im Velodrom auf – kein Wort zum Brexit, aber dafür 15 Jahre Bandgeschichte satt.
Das Ufo ist die noch recht junge, verkleinerte Hallen-Variante des Velodroms. Trotzdem fasst es 5.000 Menschen und die fiebern den Spezialisten für düsteren Indiesound entgegen. Die Editors lassen dann von Song Eins an – passend: "An end has a start" - keinen Zweifel daran, dass es für sie eine Notwendigkeit war, nach sechs Studioalben jetzt die Best-of-Platte "Black Gold" zu präsentieren.
Darauf sind auch drei brandneue Lieder zu finden, wie eben besagtes "Black Gold", doch der Titelsong steht an diesem Abend überraschenderweise gar nicht auf der Setlist. Dafür, zur Freude der Fans, Hits, wie "Munich", "Blood" oder "Bullets" vom Debut-Album "The Back Room". 15 Jahre ist das her, kaum zu glauben und zu hören.
Lasst die Monster tanzen
Die fünf Briten um Sänger Tom Smith stehen unter einer beeindruckenden Lichtanlage. Bei dem nagelneuen Lied "Frankenstein" senken sich sechs Scheinwerferarme senkrecht über die Band ab und tauchen sie in giftgrünes Licht, um dann beim Refrain Stroboskope in die Menge zu schießen. Der treibende Song sei, so Tom Smith, "voller Freude und Eskapismus - ein Cartoonsong für die Freaks, die, die anders sind und für die Nacht".
Schwerstarbeit aus tiefstem Herzen
Während die vier Mitstreiter von Tom Smith eher unauffällig bleiben, kann man gar nicht anders als den schlaksigen Frontmann zu beobachten, wie er auf der großen Bühne in seinem schwarzen Longsleeve mit etwas zu langen Ärmeln umherschlufft, taumelt oder sich biegend quer über die Bühne windet.
Was nach Schwerstarbeit aussieht, ist wahrscheinlich eine echte Herzensangelegenheit. Dieser Mann macht keine halben Sachen. Das Publikum liegt ihm zu Füßen und da hat es nicht weniger als vollen Einsatz verdient. Respekt. Der Multiinstrumentalist macht nur kurz am Klavier oder Synthesizer halt, um den bandtypischen Sound zu kreieren, der sich immer mehr vom Indierock weg hin zu scheppernden Synthie-Pop-Hymnen entwickelt.
Hungrige Künstler soll man nicht aufhalten
Fast zwei Stunden fegt die Band durch ihre sechs Alben und lässt wenig Wünsche offen. Tom Smith bedankt sich immer höflich, auch mal auf Deutsch. Für mehr, oder gar politische Statements, was ihre Heimat Großbritannien nur drei Tage nach dem Brexit angeht, ist kein Platz. An diesem Abend steht allein die Musik im Vordergrund.
Einmal greift Tom Smith ganz allein zur Akustikgitarre und beweist mit der Ballade "The Weight of the World" vom zweiten Album, was eigentlich nicht notwendig wäre: dass er auch ohne Bombastsound ein fantastischer Sänger ist. Und, auch wenn Best-of-Album immer so klingt, als fiele der Band nichts mehr ein - dieser Abend ist genau richtig, so wie er ist.
Die Editors sind nach gut 15 Jahren Bandgeschichte eine derart relevante Größe, dass sie durchaus auch einfach nur mal zeigen dürfen, was sie bereits hervorgebracht haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Außerdem machen die drei neuen Lieder Hoffnung, dass das nächste (neue) Album nicht lange auf sich warten lässt. Schließlich sagte Tom Smith in einem Interview: "I think the new songs show that the band are hungry." Und hungrige Künstler soll man nicht aufhalten."
Weblinks[Bearbeiten]
- Editors – Webseite
- Editors bei Wikipedia
- Whispering Sons – Webseite