3. Mai 2019 Rod Stewart
3. Mai 2019 Rod Stewart | |
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Fan Tickets | |
Ort | Mercedes-Benz Arena |
Uhrzeit | 19:30 Uhr |
Eintrittspreis | 75,15 Oberrang 413 111,65 Inneraum Block B |
Veranstalter | Live Nation |
Bands/Künstler | |
Rod Stewart & Band | |
Setlist | |
Rod Stewart & Band |
Plakat © unknown
Berichte[Bearbeiten]
- Ankündigung der Mercedes-Benz Arena
- Ankündigung auf monkeypress.de
- Bericht von Maurice Wojach in der Märkische Allgemeine
- Bericht von Simon Rayss im tagesspiegel
- Bericht von Harry Nutt in der Berliner Zeitung
- Bericht von Maurice Wojach in der Märkische Allgemeine vom 5. Mai 2019
"Rod Stewart braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Man reiche ihm alle paar Sekunden einen neuen Fußball, damit er beweisen kann, dass seine Schüsse auch mit 74 Jahren noch den Mittelpunkt des bestuhlten Innenraums der Mercedes-Benz-Arena erreichen.
Neben ihm schütteln sich blonde Frauen mit langen Beinen und kurzen schwarzen Kleidchen zum Takt, der von den Männern in pinkroten Jacketts vorgeben wird. Der gute alte Rod darf sich derweil als der Womanizer von einst wähnen, die Band spielt „Stay With Me“, einen Bluesrock-Klassiker der Faces, bei denen Stewart zwischen 1969 und 1975 spielte. In nicht ganz ernst zu nehmender Chauvi-Manier dreht sich der Text um den Rausschmiss einer Frau, der am Morgen danach großzügiger Weise noch ein paar Spritzer vom eigenen Parfum und die Taxifahrt nach Hause spendiert werden. „Yea I’ll pay your cab fare home / You can even use my best cologne.”
Rod Stewart stammt aus einer Zeit, in der es einen Mann noch schmeichelte, "Schwerenöter" genannt zu werden. Die "Me Too"-Debatte wäre als George-Orwell-Utopie durchgegangen. Auch Stewart war keiner, der solche Diskussionen angezettelt hätte. Zu seinen Songs ließ sich tanzen, schmusen, knutschen – da war kein Platz für Grübeleien. Abseits der Musik besaß der Sänger drei Vorlieben: Fußball, Saufen, Modells. Drei Ehen und acht Kinder später gibt sich Stewart geerdet. Mit seiner aktuellen Frau ist er seit über zehn Jahren verheiratet, musikalisch neigt er wieder stärker zum von Blues und Soul beeinflussten Rock'n'Roll, der nicht so kitschig zugekleistert daherkommt wie manche seiner Radiohits aus den 80er und 90er-Jahren.
Rod Stewart liefert ab wie bestellt
Beim Berlin-Konzert am Freitagabend hakt der mittlerweile zum Sir ernannte Brite sein neues Album „Blood Red Roses“ mit ein paar Songs ab, ansonsten liefert er ab wie bestellt. Hits aus fünf Jahrzehnten werden immer wieder mit Saxophon-Soli garniert, in der Mitte des Konzerts lädt der verschmitzt lächelnde Onkel mit dem auf verwuschelt frisierten Haupthaar zum Akustik-Set. Spätestens jetzt funktioniert - nach dem arg scheppernden Beginn - auch der Sound. Die Balladen grenzen nicht nur am Kitsch, sie zelebrieren ihn geradezu. Aber so soll’s ja auch sein. Songs wie „I Don’t Want to Talk About It” und “Sailing” bieten Herzschmerz Deluxe. Mit gewohnt rauchiger Stimme besingt er Sehnsucht und ewigen Tränen. Auf der riesigen Leinwand leuchtet der Vollmond, Wellen schwappen hoch. „I am dying, forever crying / To be with you, who can say.”
Wie so viele ist auch dieser Hit, den viele vor allem mit Rod Stewart assoziieren, einer fremden Feder entsprungen, nämlich der des schottischen Folksängers Gavin Sutherland. Auf dem Programm stehen zudem Coverversionen von Cat Stevens, Chuck Berry und Sam Cooke. Dieser Ritt durch die Rock’n’Roll-Geschichte verstärkt den Revue-Charakter des Konzerts. Stewart spielt gern und oft in Las Vegas, das ist der Show anzumerken. Der 74-Jährige kommt in punkto Kostümwechsel fast an Helene Fischer heran. Gerne auch mal in engen Hosen, im großzügig aufgeknöpften Glitzerhemd oder einem Jackett mit Leopardenmuster. Die Frauen wirken mit ihren durchchoreografierten Bewegungen wie Cheerleader, sie liefern stets ein Foto-Lächeln und Sexiness im Stechschritt. Selbst dann, wenn sie Geige spielen, an der goldenen Harfe zupfen oder „Go Your Own Way“ von Fleetwod Mac covern.
Nach zwei Stunden entlässt Stewart mit einem weiteren Evergreen, „Baby Jane“, die rund 10.000 munter mitgealterten Fans. Es bleibt der Eindruck, dass er von den ganz Großen eher einer der Kleineren ist. Ein talentierter Entertainer, dem aber die Aura eines genreprägenden Superstars wie Elton John fehlt. Auch wenn seine Outfits genauso glitzern. Stewart gehört auch nicht gerade zu den singenden Dichterfürsten à la Dylan, Waits und Cohen. Der Brite bedient den Spaßfaktor und mischt ein Quäntchen Nostalgie dazu. Erwartbar, aber passabel."
Von Maurice Wojach
Weblinks[Bearbeiten]
- Rod Stewart bei Wikipedia
- Webseite Rod Stewart Webseite
- Rod Stewart Concerts 2010 auf concerts.fandom.com