9. November 1987 Depeche Mode
9. November 1987 Depeche Mode | |
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Ticket mit freundlicher Unterstützung Thaddeus Herrmann | |
Ort | Deutschlandhalle |
Uhrzeit | 20 Uhr |
Eintrittspreis | 32,- DM AK 28,- DM VVK + Geb. |
Veranstalter | Karsten Jahnke concert concept |
Bands/Künstler | |
Depeche Mode | |
Support | Front 242 |
Setlist | |
Depeche Mode | |
Front 242 |
Tourplakat © unknown
Ankündigungen[Bearbeiten]
- Berliner Morgenpost vom 5. November 1987
mit freundlicher Unterstützung von Peter E. Müller
Erinnerungen[Bearbeiten]
DM hatte ich zum ersten Mal ein Jahr zuvor live erlebt – im Mai 1986 in der Waldbühne. Ich war 14, und mein Schulfreund O und ich hatten uns einfach Tickets gekauft. Heute wäre das unvorstellbar, wir beiden Kids gingen zum Eingang und der Kontrolleur wünschte uns viel Spaß. Erziehungsberechtigte? No issue.
Ende 1987 fühlte sich das Ganze schon ernsthafter an. „Music For The Masses“. Wir trafen uns am späten Nachmittag vor der Deutschlandhalle. Die ist heute abgerissen, dort steht jetzt der CityCube als Teil des Messegeländes. Neben der Eissporthalle um die Ecke war die Deutschlandhalle in Westberlin eine klassische Mehrzweckhalle, in der ich zahlreiche Gigs sah: Frankie Goes To Hollywood zum Beispiel oder David Bowie. Und auch andere „tolle“ Dinge. Wie eine CDU-Wahlkampf-Veranstaltung, zu der ich als überzeugter Linker einfach hingegangen war, um zu erleben, wie Roberto Blanco auf die Bühne kam und sagte: „Ich fühle mich hier sehr wohl. Lauter Schwarze.“ So war das damals eben in Westberlin.
Wir trafen uns so früh, um schnell reinzukommen und uns gute Plätze zu sichern. Wir, das waren meiner Erinnerung nach ich und drei Freundinnen: A, D und S. Wir hatten die Band schon zwei Monate vorher auf der IFA gestalkt und Autogramme bekommen. Dort, auf dem Messegelände, bei einem Auftritt für das österreichische Fernsehen, drückten wir unsere Band-Fotos der Aufnahmeleiterin in die Hand und sagten bitte, bitte. Beim Auftritt selbst kam dann Sänger Dave Gahan auf die Bühne und zuerst zu uns, mit den unterschriebenen Bildern.
Ich landete tatsächlich in der ersten Reihe am Absperrgitter. Reingeschmuggelt hatte ich einen Walkman von Sanyo, der aufnehmen konnte. Ich liebe Live-Aufnahmen und versuchte so oft wie möglich, selber welche zu machen. Das war natürlich in der ersten Reihe eine ausgesprochen dumme Idee – weil: Ganz vorne klingt es halt wie Hundescheiße. Aber das war mir mit 15 Jahren egal.
Vorgruppen haben es bei Depeche Mode traditionell schwer. Es ist einfach praktisch unmöglich, zu beeindrucken. Nicht so auf dieser Tour, bei der Front 242 den Slot übernahmen. Mit Tracks wie „Masterhit“ oder „Quite Unusual“ hatten die Belgier die Halle einigermaßen auf ihrer Seite. Und dann kamen Depeche Mode.
Während des Intros – „Pimpf“ –, stand ein Sicherheitsmännchen im Konzertgraben plötzlich vor mir und nahm mir meinen Walkman ab. Sein gutes Recht. Ich fluchte und versuchte, meine gute Stimmung wiederzubekommen. Die Hits prasselten auf uns ein. So nah dran zu sein an meinen Idolen entschuldigte auch den schlechten Sound in der ersten Reihe. „Strangelove“, „The Things You Said“ und natürlich „Never Let Me Down Again“ regneten auf auf mich nieder und ich war im Himmel. Ich konnte und wollte das nicht kontextualisieren. Dazu fehlte mir schlicht die Erfahrung. Und auch was am nächsten Tag in der 1. Stunde auf mich wartete, war mir egal.
Das ging so knapp zwei Stunden. Das Saal-Licht ging an, und das Sicherheitshalber-Männchen gab mir meinen Walkman zurück. Kudos dafür. Ich kaufte ein Programmheft und fuhr nach Hause.
von Thaddeus Herrmann, Auszug mit freundlicher Genehmigung, Original bei Das Filter.
Bericht[Bearbeiten]
In der DDR-Zeitschrift Unterhaltungskunst gab es in Heft 3/88 folgenden Bericht:
Fotos[Bearbeiten]
- Fotogalerie auf imago-images.de
Weblinks[Bearbeiten]
- Depeche Mode – Homepage
- Depeche Mode – Wikipedia
- Depeche Mode – Wiki
- Music ForThe Masses Tour – Wikipedia (engl.)
- Front 242 – Homepage
- Front 242 – Wikipedia